Lexikon der Chemie: Kupferkomplexe
Kupferkomplexe, Koordinationsverbindungen des Kupfers in den Oxidationsstufen +I bis +IV. Kupfer(I)-Komplexe weisen hauptsächlich die Koordinationszahlen 2 und 4 mit linearer bzw. tetraedrischer Struktur der Komplexe auf, wie im [Cu(NH3)n]+ (n = 2, 4) oder [Cu(CN)n]1-n (n = 2, 4), jedoch auch Kupfer(I)-Komplexe der Koordinationszahl 3, z. B. das Kation [Cu{SP(C6H5)3}3]+ mit trigonal-planarem Bau. Als dominierende Komplextypen für Kupfer(II) treten verzerrt oktaedrische Komplexe CuL6 auf, für die als Konsequenz des Jahn-Teller-Theorems höhere CuL-Abstände für die axialen Liganden als für die Äquatorialliganden charakteristisch sind, wobei das Ausmaß der Verzerrung deutlich variieren kann. Neben K. der Koordinationszahl 6 sind auch solche der Koordinationszahlen 4 und 5, mit planarer, tetraedrischer bzw. trigonal-bipyramidaler Struktur bekannt. Auch K. mit Kupfer in den höheren Oxidationsstufen +III und (seltener) +IV treten auf, wie etwa die Vertreter [CuF6]n- (n = 3, 4) zeigen. K. finden Anwendung in der Cyanidlaugerei und in der Galvanostegie (Kupfercyanide), bei der Kupferseidegewinnung, beim Nachweis des Kupfers sowie bei der Glucosebestimmung (Fehlingsche Lösung); sie spielen eine große Rolle in der Biosphäre.
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