Lexikon der Chemie: Lanataglycoside
Lanataglycoside, zu den herzwirksamen Glycosiden gehörende Digitalisglycoside aus dem Wolligen Fingerhut Digitalis lanata. Die Pflanze hat wegen des relativ hohen Glycosidgehaltes der Droge von 0,4 bis 1,0 % und der Anwesenheit von Digoxigeninabkömmlingen Bedeutung erlangt. Es wurden bisher über 60 L. isoliert.
Die wichtigsten Verbindungen enthält die Tab. Zum Unterschied von den Purpureaglycosiden enthalten die primären L. (Lanatoside) eine Acetylgruppe am äußeren Digitoxoserest und kristallisieren besser. Enzymatisch kann der endständige Glucoserest leicht unter Bildung der Sekundärglycoside abgespalten werden. Meist wird das Glycosidgemisch durch zusätzliche milde alkalische Verseifung (Abspaltung der Acetylgruppe) zu den Tridigitoxosiden aufgearbeitet, von denen Digoxin die größte therapeutische Bedeutung besitzt. Bedeutung hat auch das Lanatosid C, das allerdings schwerer als Digoxin resorbiert wird. Über Wirkung Purpureaglycoside.
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