Lexikon der Chemie: Laves-Phasen
Laves-Phasen, intermetallische Verbindungen der allgemeinen Zusammensetzung AB2, wobei A einen größeren Atomradius und eine geringere Elektronegativität als B aufweist. Die L. kristallisieren in einem der drei eng verwandten Strukturtypen des MgCu2 (kubisch, die Mg-Atome bilden für sich gesehen eine Diamantstruktur, in der die leeren Achtelwürfel mit Cu4-Tetraedern gefüllt sind), MgZn2 und MgNi2 (hexagonale bzw. abwechselnd hexagonale und kubische Stapelung der für MgCu2 beschriebenen typischen Struktureinheit). Im Kugelpackungsmodell der L. berühren sich sowohl die A- als auch die B-Atome untereinander, ohne daß A-B-Kontakte auftreten; das "ideale" Radienverhältnis beträgt hierbei
. Aus den Koordinationszahlen von 16 für die A-Atome (4 A- und 12 B-Nachbarn) und 12 für die B-Atome (je 6 nächste A- und B-Nachbarn) ergibt sich die mittlere Koordinationszahl von 3 1/3, die Packungsdichte beträgt 71 %. Für das Auftreten und die Stabilität der L., die für mehr als 300 verschiedene binäre Legierungen nachgewiesen wurden, sind vor allem geometrische Faktoren und keine Bindungskräfte verantwortlich.
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