Lexikon der Chemie: Lederfarben
Lederfarben , Farbstoffe zum Färben von Leder. Zum Färben in wäßriger Flotte verwendet man meist anionische Farbstoffe, z. B. Natriumsalze von Sulfonsäuren verschiedener synthetischer Farbstoffe, aber auch kationische Farbstoffe, z. B. Chloride von Farbbasen, Schwefelfarbstoffe, die mit Natriumsulfid in Lösung gebracht werden, Metallkomplexfarbstoffe für die Spritzfärbung und Reaktivfarbstoffe. Diese L. färben die Lederfaser je nach Dispersionsgrad und Affinität zur Faser mehr oberflächlich oder auch im gesamten Lederquerschnitt (Durchfärber) an. Es kommt dabei teils zu echter chem. Bindung an die Proteine der Hautsubstanz, teils zur Farblackbildung, z. B. mit Chromsalzen oder mit pflanzlichen Gerbstoffen des Leders.
Deckfarben enthalten als färbende Komponenten anorganische oder organische Pigmente, die mit Eiweißstoffen (z. B. Casein), Cellulosenitrat (Collodium) oder mit anderen Polymerisaten als Binder auf der Oberfläche verankert werden. Diese Deckfarben müssen mit Weichmachern versehen werden, um dem Farbfilm Knickbeständigkeit zu erteilen. Das schnellste und sparsamste Färbeverfahren für Leder ist das Druckverfahren. Mit Hilfe von Rasterwalzen wird der Farbstoff sehr gleichmäßig aufgebracht.
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