Lexikon der Chemie: Lindan
Lindan, γ-Hexachlorcyclohexan, Abk. γ-HCH, gehört zu den ehemals bedeutendsten Chlorkohlenwasserstoffinsektiziden. γ-HCH hat als einziges HCH-Isomeres hervorragende insektizide Eigenschaften. Die Herstellung erfolgt durch Photochlorierung von Benzol zu technischem Hexachlorcyclohexan und anschließender fraktionierter Kristallisation zur Abtrennung des wirksamen Isomeren:
Bei der Produktion von Lindan fallen ca. 85 % an unerwünschten Nebenprodukten an, deren Beseitigung Umweltprobleme verursacht.
In Wirkungsart und -spektrum ähnelt es dem DDT. Wegen seiner höheren Flüchtigkeit zeigt es jedoch neben Kontakt- und Fraßgiftwirkung auch Atemgiftwirkung und hat eine bessere Initial-, aber geringere Dauerwirkung. Auch seine Persistenz und Neigung zur Kumulation im Fettgewebe ist wesentlich geringer. Beim Menschen können bei oraler Aufnahme in öligen Lösungsmitteln 14 g tödlich wirken. Präparate mit Roh-HCH dürfen in Deutschland seit 1980 nicht mehr verwendet werden.
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