Lexikon der Chemie: Molekularbiologie
Molekularbiologie, eine Teildisziplin der modernen Biologie, die sich mit der Struktur und Funktion biologischer Makromoleküle (insbesondere Nucleinsäuren, Proteine) beschäftigt. Ziel der M. ist (nach Monod) "die Interpretation der wesentlichen Eigenschaften der Organismen aufgrund ihrer molekularen Strukturen". Das beinhaltet vor allem die Herstellung kausaler Struktur-Funktions-Mechanismen, die Aufklärung der Regel- und Strukturmechanismen biologischer Systeme sowie die Erkennung der Gesetze der molekularen Evolution. Die M. basiert insbesondere auf den Erkenntnissen der Biochemie, Biophysik von Makromolekülen, Genetik (Molekulargenetik), Mikrobiologie und Virologie. Die M. ist eine Experimentalwissenschaft mit einem umfangreichen analytischen und präparativen Methodenspektrum, die wesentlich zur Verfeinerung der Arbeits- und Meßtechniken geführt hat. Die Einbeziehung moderner Datenverarbeitungstechniken ermöglichen die Speicherung, Sichtung und Verarbeitung großer Mengen von Einzeldaten. Der Einsatz hochleistungsfähiger Computer hat wesentlich zur Erweiterung molekularbiologischer Erkenntnisse geführt, z. B. zur Ermittlung von Struktur-Wirkungsbeziehungen biologisch aktiver Verbindungen (computer aided drug design, CADD, computergestütztes Wirkstoff-Design) oder durch computergraphisch generierte 3-D-Bilder.
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