Lexikon der Chemie: Mycotoxine
Mycotoxine, vorwiegend von niederen Pilzen und Mikroorganismen (insbesondere Aspergillus- und Penicillium-Arten) gebildete toxische Stoffwechselprodukte. M. sind im allg. niedermolekulare, z. T. thermostabile, nicht antigenwirksame Verbindungen. Chemisch gehören sie sehr verschiedenen Stoffklassen an. Umweltbedingungen haben auf die Toxinbildung einen großen Einfluß. M. sind für Mensch, Tier und Pflanze, nicht aber für den Produzenten selbst giftig. Teilweise wirken sie auch auf andere Arten von Mikroorganismen, so daß die Abgrenzung gegen die Antibiotika nicht immer eindeutig ist. M. spielen insbesondere als Lebensmittelkontaminanten eine wichtige Rolle. Sie wirken cytotoxisch sowie mutagen und sind aufgrund ihrer Spätschäden (Cancerogenität) gefürchtet. Zu den bekanntesten M. gehören u. a. die Aflatoxine und Ochratoxine. Gegenwärtig sind über 150 verschiedene M. bekannt, die vor allem von Vertretern der Gattungen Penicillium (z. B. das Nierengift Citrinin aus P. citrinum, das Notatin aus P. notatum), Aspergillus und Fusarium gebildet werden.
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