Lexikon der Chemie: Natriumcyanid
Natriumcyanid, NaCN, farblose, hygroskopische kubische Kristalle (Tieftemperaturform <6 °C: rhombisch), D. 1,59 g cm-3, F. 561,7 °C, Kp. 1500 °C. N. ist in Wasser leicht löslich, es ist bei Ausschluß von Luft, Kohlendioxid und Feuchtigkeit stabil, erleidet aber an feuchter Luft Hydrolyse. Die wäßrige Lösung von N. reagiert, bedingt durch die ausgeprägte Basizität des Cyanid-Ions, stark alkalisch, Luftsauerstoff oxidiert N. in wäßriger Lösung partiell zu Natriumcyanat, NaNCO. N. ist ein technisches Produkt, das man durch Neutralisation von Natronlauge mit Cyanwasserstoff gewinnt. Es wird im Bergbau in großen Mengen bei der Laugung gold- und silberhaltiger Erze (Cyanidlaugerei) verwendet. Bei der Anreicherung sulfidischer Zink-, Blei- und Kupfererze dient es als Flotationshilfsmittel. In der Galvanotechnik wird es zur Herstellung anionischer Cyanokomplexe verschiedener Metalle verwendet. Außerdem setzt man N. bei der Herstellung von Blaufarben, z. B. Berliner Blau, ein. N. ist auch ein wichtiger Rohstoff bei der Gewinnung organischer Zwischenprodukte.
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