Lexikon der Chemie: Natriumthiosulfat
Natriumthiosulfat, Na2S2O3·5 H2O farblose, leicht wasserlösl., monokline Kristalle, D. 1,729 g cm-3, F. 40 bis 45 °C, oberhalb 100 °C Übergang in die wasserfreie, ebenfalls monokline Form. Durch Zusatz starker Säure zur wäßrigen Lösung des N. erfolgt sofortiger Abbau der zunächst gebildeten Thioschwefelsäure zu Schwefel und Schwefeldioxid: Na2S2O3 + 2 HCl → 2 NaCl + H2O + S + SO2. Durch elementares Chlor wird N. zu Natriumhydrogensulfat oxidiert: Na2S2O3 + 4 Cl2 + 5 H2O → 2 NaHSO4 + 8 HCl. Man verwendet es deshalb als Antichlor zur Beseitigung von Chlor von gebleichten Fasern oder Geweben. Die Herstellung erfolgt durch Umsetzung von Natriumsulfitlösung mit elementarem Schwefel oder Natriumpolysulfiden. Die Fähigkeit des N., mit Ag+-Ionen sehr stabile Thiosulfatkomplexe zu bilden, wird bei der Anwendung als Fixiersalz in der Photographie genutzt. Darüber hinaus wird N. zur Aufbereitung von Silbererzen und in der analytischen Chemie (Iodometrie) verwendet.
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