Lexikon der Chemie: Neuropeptide
Neuropeptide, insbesondere in peptidergen Neuronen gebildete und freigesetzte Peptide mit Signalfunktionen für andere Zellen. Wichtige Vertreter der N. sind die von neurosekretorisch tätigen Nervenzellen gebildeten Neurohormone, die in Verteilungssysteme (Blut, evtl. auch Liquor) freigesetzt werden, auf diesem Wege ihre spezifischen Zielzellen erreichen und durch Wechselwirkung mit Rezeptoren den Hormoneffekt auslösen (Liberine, Statine, neurohypophysäre Hormone). Zu den N. gehören weiterhin bestimmte Neurotransmitter. Der aus pharmakologischer Sicht geprägte Überbegriff neuroaktive Peptide umfaßt alle nativen Peptide, deren Teilsequenzen und synthetische Analoga, die neuronale Reaktionen auslösen. So bewirken Peptide eine Verlangsamung der Extinktionsphase verschiedener konditionierter Verhaltensweisen (Vermeidungsverhalten, bei dem das Versuchstier passiv oder aktiv lernt, unangenehme Situationen zu meiden, u. a.); sie sind ferner an der Kontrolle des physiologischen Schlafs beteiligt und zeigen analgetische Wirkungen (Endorphine) u. a.
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