Lexikon der Chemie: Neutralisationsanalyse
Neutralisationsanalyse, Säure-Base-Titration, volumetrisches Verfahren zur Bestimmung der Säure- bzw. Basekonzentration einer Lösung durch Titration mit Normallösungen geeigneter Basen (Alkalimetrie) bzw. Säuren (Acidimetrie). Als Base-Maßlösung wird in der Alkalimetrie üblicherweise 0,1 N NaOH verwendet, als Säure-Maßlösung in der Acidimetrie meist 0,1 N HCl oder 0,1 N H2SO4. Bei der N. vereinen sich H3O+-Kationen und OH--Anionen zu Wasser, wodurch sich der pH-Wert der Lösung im Titrationsverlauf verändert. Am Äquivalenzpunkt, d. h. am Endpunkt der Titration, sind die in der Probelösung vorliegenden Säure- und Basemengen exakt gleich, und aus dem zur Erreichung dieses Punktes erforderlichen Volumen der Maßlösung läßt sich die unbekannte Säure- bzw. Basemenge berechnen. Zur Erkennung des Äquivalenzpunktes bedient man sich geeigneter Indikatoren oder auch einer potentiometrischen Kontrolle (Glaselektrode). Zu beachten ist, daß in vielen Fällen infolge von Protolysereaktionen der Neutralisationsprodukte der Äquivalenzpunkt beträchtlich vom Neutralpunkt abweicht. Dies ist bei der Wahl des Indikators zu berücksichtigen. Beispielsweise liegt bei der Titration der Essigsäure mit NaOH-Maßlösung infolge der hohen Basizität des Acetations der Äquivalenzpunkt im basischen Bereich.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.