Lexikon der Chemie: Nitratreductasen
Nitratreductasen, Oxidoreductasen, die die Reduktion von Nitrat zu Nitrit katalysieren. Alle bisher bekannten N. enthalten neben Eisen Molybdän, das durch den Wechsel zwischen dem fünf- und dem sechswertigen Zustand offenbar der eigentliche Elektronenakzeptor ist und die Elektronen auf Nitrit überträgt. Entsprechend der physiologischen Bedeutung wird zwischen assimilatorischen und dissimilatorischen N. unterschieden.
Assimilatorische N., die in Bakterien, Pilzen und höheren Pflanzen vorkommen, sind multimere Proteinkomplexe (Mr 200000-500000), die FAD, Cytochrom b und Mo enthalten. Elektronendonoren sind NAD(P)H und reduzierte Ferredoxine. Meist handelt es sich um lösliche, cytoplasmatische Enzyme, die aber auch an Membranen (in höheren Pflanzen z. B. an Chloroplasten) gebunden sein können. Ihre physiologische Bedeutung liegt – zusammen mit der assimilatorischen Nitritreductase – in der Versorgung des Organismus mit Ammoniumstickstoff aus Nitrat.
Die dissimilatorischen (respiratorischen) N. sind Membran-gebunden. Sie bestehen z. B. in Escherichia coli aus 2 Untereinheiten (Mr 150000 und 60000) und enthalten neben Mo und nicht-Häm-Eisen noch anorganischen Schwefel. Sie sind für die Energiegewinnung von Bedeutung, wobei Nitrat als Elektronenakzeptor fungiert.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.