Lexikon der Chemie: NMR-Tomographie
NMR-Tomographie, Abk. von nuclear magnetic resonance, Verfahren zur Darstellung von Schnittbildern der Protonenverteilung von intakten biologischen Systemen. Die NMR-T. tritt in Konkurrenz zur Röntgencomputertomographie, der gegenüber sie den Vorteil hat, daß der Körper keiner schädlichen Strahlung ausgesetzt ist. Bei der NMR-T. wird durch die Verwendung inhomogener Magnetfelder (NMR-Spektroskopie) erreicht, daß Kerne, die sich an verschiedenen Orten befinden, unterschiedliche NMR-Resonanzfrequenzen haben. Dies läßt sich ausnutzen, um aus den NMR-Daten mit Hilfe aufwendiger mathematischer Verfahren "Bilder" der untersuchten Objekte zu erhalten. Derartige Objekte können z. B. Gliedmaßen oder auch der ganze menschliche Körper sein. Die Intensität eines Bildpunktes wird in erster Näherung von der Protonendichte am Meßort bestimmt, die für verschiedene Gewebe unterschiedlich ist. Wenn man nach der PFT-Technik (NMR-Spektroskopie) arbeitet und die Zeit zwischen zwei Impulsen kürzer als die Relaxationszeiten der Kerne wählt, so hängt die Intensität auch von den Relaxationszeiten der Kerne ab. Es zeigt sich, daß Protonen in verschiedenen Gewebearten unterschiedliche Relaxationszeiten aufweisen. Die Relaxationszeiten in tumorösen Geweben sind z. B. gegenüber normalen signifikant vergrößert, so daß die Methode zur Lokalisierung von Tumoren dienen kann.
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