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Lexikon der Chemie: Octanzahl

Octanzahl, Abk. OZ, eine Kennzahl für die Qualität von Kraftstoffen. Durch die O. wird die Klopffestigkeit ausgedrückt, die das wesentlichste Qualitätskriterium eines Kraftstoffes ist. Das Klopfen wird durch unregelmäßige und vorzeitige Verbrennungsvorgänge ausgelöst (Antiklopfmittel). Nach einer internationalen Festlegung hat reines Heptan die O. Null und reines Isooctan (2,2,4-Trimethylpentan) die O. 100. Die O. gibt den prozentualen Anteil an Isooctan in einer Mischung aus Heptan und Isooctan an, die die gleiche Klopfeigenschaft wie der zu untersuchende Kraftstoff zeigt. Die O. eines Kraftstoffes wird in einem genormten Prüf-
motor bestimmt. In der Praxis sind drei Bestimmungsmethoden üblich. Die danach erhaltenen O. werden Motoroctanzahl (Ab. MOZ), Researchoctanzahl (Abk. ROZ) und Straßenoctanzahl (Abk. SOZ) genannt. Die Frontoctanzahl (Abk. FOZ) ist die ROZ des bis 100 °C siedenden Kraftstoffanteils. Die Angabe der O. an den Tankstellen erfolgt in Form der ROZ.

Welche O. für einen gegebenen Motor den am besten zu treffenden Klopfwert liefert, hängt von den Motoreigenschaften, der Beanspruchung und der Betriebsweise des Motors ab. Auf Landstraßen trifft meist die ROZ zu, auf Autobahnen, an Steigungen und bei Beschleunigungsvorgängen dagegen die MOZ. Da die Klopfverhältnisse im Prüfmotor nicht ohne weiteres auf das Verhalten eines Motors im Straßenbetrieb zu übertragen sind, versucht man, sich durch Ermittlung der SOZ den praktischen Bedingungen eines Motors zu nähern. Die SOZ liegt im allgemeinen zwischen MOZ und ROZ. Die Differenz zwischen ROZ und MOZ soll bei guten Benzinen möglichst gering sein; sie wird als Kraftstoffempfindlichkeit bezeichnet.

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