Lexikon der Chemie: Oxyliquitsprengstoffe
Oxyliquitsprengstoffe, Oxyliquite, Flüssigluftsprengstoffe, Sprengstoffe, die unter Verwendung von flüssiger Luft oder flüssigem Sauerstoff in Verbindung mit Kohlenstoffträgern hergestellt werden. Patronen aus saugfähigem Papier, die mit saugfähigem kohlenstoffreichem Material (z. B. Korkmehl u. ä.) gefüllt sind, werden in der Nähe des Verbrauchsortes durch Eintauchen in sauerstoffreiche flüssige Luft sprengkräftig gemacht. Die Zündung erfolgt mittels Sprengkapseln (mit Bleiazid) oder elektrisch. Die O. gleichen an Stärke einem kräftigen Ammonsalpetersprengstoff. Ihr Vorteil liegt in der Ungefährlichkeit der ungetauchten Patronen und dem Unschädlichwerden von Versagern nach Verdampfen des Sauerstoffes. Die Handhabung mit flüssigem Sauerstoff ist jedoch nicht ungefährlich, außerdem sind die Patronen gegen Schlag, Reibung und Funkenzündung empfindlich. Die Brisanz der Patronen nimmt durch Sauerstoffverdampfung ständig ab, so daß die Patronen möglichst schnell zur Explosion gebracht werden müssen. Aus diesen Gründen werden O. nur in sehr begrenztem Umfang verwendet.
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