Lexikon der Chemie: Pech
Pech, eine zähflüssige bis feste und spröde klebrige, meist braun- bis schwarzgefärbte Masse, die als Rückstand bei der Destillation von Teer und Erdöl anfällt. Man unterscheidet das bei normaler Temperatur zähe Weichpech (F. 35 bis 50 °C), das feste Mittelpech oder Brikettpech (F. 60 bis 75 °C) und das spröde, leicht pulverisierbare Hartpech (F. 75 bis 90 °C). P. enthält freien Kohlenstoff, hochmolekulare polycyclische Verbindungen und rußartige Bestandteile. Es dient zum Wasserdichtmachen, zur Isolierung elektrischer Kabel u. dgl. Bei kontinuierlich arbeitenden Destillationsapparaturen fällt vorwiegend Mittelpech an, das vor allem als Bindemittel für Steinkohlenbriketts dient. Durch Zusatz von Schweröl wird es in Weichpech, durch Blasen mit Luft in Hartpech übergeführt. Durch Auflösen von P. in schweren Teerölen gewinnt man die präparierten Teere, die als Straßen-, Stahlwerks- und Dachpappenteere sowie als Pechölmischungen zur Gewinnung von Anstrich- und Isolierlacken verwendet werden. Bei der Pechverkokung entsteht ein aschearmer Pechkoks, der hauptsächlich zur Herstellung von Elektroden dient.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.