Lexikon der Chemie: Peptidantibiotika
Peptidantibiotika, eine aus Oligopeptiden aufgebaute Gruppe von Antibiotika mit vorrangig ringförmiger Grundstruktur, in der neben proteinogenen Aminosäuren auch D-Aminosäuren sowie andere nichtproteinogene Bausteine enthalten sind. Die Resistenz der P. gegenüber Proteasen beruht sowohl auf der Ringstruktur als auch auf einem hohen Gehalt an nichtproteinogenen Bausteinen und Bindungselementen. P. werden meist von Bakterien, seltener von Streptomyzeten oder niederen Pilzen produziert. Ihre antibiotischen Effekte können sie in verschiedenen Bereichen des Stoffwechsels entfalten, z. B. Nucleinsäure- und Proteinbiosynthese, Zellwandbiosynthese, Beeinflussung der Membranaktivität. Die Biosynthese der P. erfolgt in der Regel nicht nach dem Mechanismus der ribosomalen Proteinsynthese (Ausnahme Lantibiotika), sondern nach dem Prinzip der S-Aminoacyl-Aktivierung mit Vorordnung an Enzymmatrizen.
Die P. wirken gegen grampositive und gramnegative Bakterien. Aufgrund der hohen Toxizität werden nur wenige Typen systematisch angewandt. Wichtige Vertreter der P. sind Penicilline, Gramicidine, Tyrocidine, Polymyxine u. a.
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