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Lexikon der Chemie: Peroxisomen

Peroxisomen, zu den Microbodies (Mikrokörperchen) gehörende sphärische oder ovoide Vesikel von 0,1-1,0 μm Größe, die von einer einfachen Membran umgeben sind. Während die Microbodies der Leberzelle sowie anderer tierischer Gewebe, aber auch von Hefen als P. bezeichnet werden, nennt man die in den Blattzellen von C3-Pflanzen vorkommenden Microbodies Blatt-P. Der Ausdruck Glyoxisomen wird für die Microbodies in fetthaltigen Samen, die durch das Vorkommen des Glyoxylat-Cyclus charakterisiert sind, verwendet.

Leber-P. enthalten zahlreiche Enzyme (u. a. verschiedene Oxidasen, wie z. B. die Uratoxidase und D-Aminosäureoxidase, Katalase, Enzyme der β-Oxidation der Fettsäuren). Die peroxisomale β-Oxidation ist ein Alternativweg zur β-Oxidation in den Mitochondrien mit z. T. unterschiedlichen Enzymen.

Die Blatt-P., die bei Spinat- und Tabakblättern 1-5 % des Gesamtproteins der Zelle ausmachen können, spielen bei der Umwandlung von Glycolat, das bei der Photorespiration der C3-Pflanzen anfällt, in Glycin eine wichtige Rolle. Als Zwischenprodukt entsteht dabei das Glyoxylat.

In den Glyoxisomen der fetthaltigen Samen sind ebenso wie in den P. n-Alkan-verwertender Hefen neben dem Glyoxylatcyclus die Enzyme der β-Oxidation lokalisiert. Durch die enge Kopplung von Glyoxylatcyclus und β-Oxidation in den Glyoxisomen bzw. P. soll während der Keimung bzw. des Wachstums von Hefen auf n-Alkanen eine effektive Umwandlung von Reservelipid bzw. Kohlenwasserstoffen in Kohlenhydrat erreicht werden. Die Glyoxisomen verschwinden nach Verbrauch der Lipidreserven. In Hefen wird die Zahl der P. bei Wachstum auf n-Alkanen erhöht.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
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Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
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Dr. Günter Kraus, Halle
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Dr. Martina Venschott, Hannover
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Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
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Fachkoordination:
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Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


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