Lexikon der Chemie: Phloroglucin
Phloroglucin, 1,3,5-Trihydroxybenzol, ein dreiwertiges Phenol. P. kristallisiert mit zwei Mol Kristallwasser in farblosen Tafeln oder Blättchen; F. 113 bis 116 °C (kristallwasserhaltig), F. 218 bis 219 °C (wasserfrei), sublimiert unter Zersetzungserscheinungen.
P. ist in Wasser, Ethanol und Ether löslich. Es gibt mit Eisen(III)-chlorid in verd. wäßriger Lösung eine violette Farbreaktion. Da es mit Lignin und Salzsäure eine intensive Rotfärbung ergibt, dient es zum Ligninnachweis, z. B. im Papier. Seine Reaktionen sind dadurch gekennzeichnet, daß es als Hydroxyverbindung, z. B. mit Acetanhydrid im Sinne einer Acetylierung, reagiert, andererseits aber auch als tautomere Tricarbonylverbindung mit Hydroxylamin ein Trioxim bilden kann. P. ist in Form von Phloridin, einem Glucosid, in der Rinde von Apfel- und Pflaumenbäumen enthalten. Zugleich kann man es als Baustein von Flavon- und Anthocyanfarbstoffen auffassen. P. kann durch Alkalischmelze von Benzol-1,3,5-trisulfonsäure erhalten werden. Es wird zur Herstellung von Farbstoffen, Phenoplasten und Arzneimitteln verwendet.
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