Lexikon der Chemie: Phosphornitriddichloride
Phosphornitriddichloride, Dichlorphosphazene, oligomere Verbindungen der Zusammensetzung [PNCl2]n, die aus Phosphor(V)-chlorid und Ammoniumchlorid erhalten werden. Aus den Reaktionsgemischen lassen sich einzelne Vertreter (n= 3 ... 7) als kristalline Feststoffe abtrennen. Das cyclische trimere P. [PNCl2]3, farblose, in Benzol und Ether lösliche, rhombische Kristalle, D. 1,98 g cm-3, F. 114 °C, Kp. 256,5 °C, hat eine ebene, sechsgliedrige
Ringstruktur mit delokalisierten P-N-P-dπpπ-Beziehungen und ist nicht aromatisch (Abb.). Durch geeignete Reagenzien können die Halogenatome durch Alkoxy-, Amino- und aliphatische oder aromatische Reste ausgetauscht werden. Durch Tempern der cyclischen P. bei etwa 300 °C bilden sich hochmolekulare kettenförmige P. mit gummielastischen Eigenschaften (anorganischer Kautschuk).
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