Lexikon der Chemie: Phosphorsäure
Phosphorsäure, genauer Orthophosphorsäure, H3PO4, hygroskopische, wasserlösliche, rhombische Kristalle, D. 1,834 g cm-3, F. 42,35 °C, tetraedrische Molekülstruktur. Auch ein Halbhydrat, H3PO4*1/2 H2O, F. 29,3 °C, ist bekannt. P. ist eine mittelstarke dreibasige Säure (pKS1 = -2,0, pKS2 = 6,8, pKS3 = 12,3) und bildet drei Reihen von Salzen, die Phosphate. Reine geschmolzene P. zeigt als Ergebnis beträchtlicher Autoprotolyse entsprechend 2 H3PO4
[P(OH)4]+ + H2PO4- Ionenleitfähigkeit. Die technische Herstellung der P. erfolgt auf zwei Wegen. Naßphosphorsäure gewinnt man durch Einwirkung von Schwefelsäure auf Rohphosphate: Ca5(PO4)3F + 5 H2SO4 + 10 H2O → 3 H3PO4 + HF + 5 CaSO4·2 H2O. Reinigungen, insbesondere durch Extraktionsverfahren, sind möglich und in Gebrauch, aber ökonomisch aufwendig. Mehr als 80 % der produzierten Naßphosphorsäure werden in der Düngemittelindustrie weiterverarbeitet. Thermische P. gewinnt man, indem weißer Phosphor zunächst zu Phosphor(V)-oxid verbrannt und dieses mit Wasser umgesetzt wird: P4O10,. + 6 H2O → 4 H3PO4. Die hohe Reinheit dieser Säure gestattet ihre Verwendung in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie.
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