Lexikon der Chemie: Phosphorwasserstoffe
Phosphorwasserstoffe. Phosphin, Phosphan, Monophosphan, PH3 farbloses, knoblauchartig riechendes, außerordentlich giftiges Gas von pyramidaler Molekülstruktur; F. -133,8 °C, Kp. -87,7 °C. In Wasser ist PH3 wenig löslich. An der Luft verbrennt es zu Phosphor(V)-oxid, ist in reinem Zustand jedoch nicht pyrophor. Seine basischen Eigenschaften sind wenig ausgeprägt (pKB= 28), es wird deshalb nur von sehr starken Säuren zu Phosphoniumsalzen gebunden. PH3 wirkt stark reduzierend, vermag z. B. viele Metallsalze zu den freien Metallen zu reduzieren. Seine Alkyl- und Arylderivate sind die Phosphine (phosphororganische Verbindungen). Man gewinnt PH3 durch Einwirkung von Wasser oder verd. Säure auf Metallphosphide, z. B. Ca3P2 + 6 H2O → 2 PH3 + 3 Ca(OH)2 oder durch Disproportionierung weißen Phosphors in Alkalilaugen, z. B. P4+ 3 KOH + 3 H2O → PH3 + 3 KH2PO2. Verwendet wird es zur Schädlingsbekämpfung und insbesondere als Dotiergas in der Halbleitertechnik.
Diphosphin, Diphosphan, P2H4, farblose Flüssigkeit, F. -99 °C, Kp. 52 °C. P2H4 ist pyrophor. Es entsteht meist als Nebenprodukt bei der Gewinnung des PH3. Neben PH3 und P2H4 kennt man zahlreiche P. der Zusammensetzung PnHn+2 und PnHn, denen kettenförmige oder cyclische Strukturen zugrunde liegen.
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