Lexikon der Chemie: Phthalocyaninfarbstoffe
Phthalocyaninfarbstoffe, Heliogenfarbstoffe, Monastralfarbstoffe, eine Gruppe von synthetischen Farbstoffen, die zur Klasse der Aza[18]annulenfarbstoffe gehören. Sie leiten sich strukturell vom Phthalocyanin (Heliogenblau G) ab, das als Farbstoff heute keine Bedeutung mehr hat. Demgegenüber haben die Metallkomplexe des Phthalocyanins (insbesondere die Komplexe mit Kupfer, Zink, Eisen, Cobalt und Cadmium) als Pigmentfarbstoffe wegen ihrer hohen Lichtechtheit und Säurebeständigkeit große Bedeutung für den Textildruck, in der Lackindustrie sowie zur Einfärbung von Kunststoffen. Der einfachste Vertreter der P., das Kupferphthalocyanin (Heliogenblau B), bildet dunkelblaue, sehr stabile Kristallnadeln, die bei 500 °C ohne Zersetzung sublimieren, weder durch heiße Laugen noch siedende Salzsäure angegriffen werden und in gewöhnlichen Lösungsmitteln unlöslich sind. Andere Farbtöne lassen sich durch Sulfonierung, Chlorierung oder Substitution der Benzolringe durch Heterocyclen erhalten. Partiell sulfonierte Verbindungen des Kupferphthalocyanins werden als Säure- und Direktfarbstoff in der Textilindustrie verwendet. Der farbige Phthalocyaninkomplex kann auch durch Reaktion auf der Faser selbst erzeugt werden (Entwicklungsfarbstoffe). Ferner dienen P. zur Herstellung von Lacken und Anstrichfarben.
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