Lexikon der Chemie: Phytosterine
Phytosterine, Phytosterole, neutrale, stickstofffreie Abkömmlinge des Cyclopentano-perhydrophenanthrens (Gonan), die zu den Sterinen gerechnet werden und in fast allen pflanzlichen Organismen vorkommen. P. sind ständige Begleiter pflanzlicher Öle und Fette und kommen oft auch als alkoholische Komponente in den Pflanzenwachsen vor. Die wichtigsten Sterine der Nadelhölzer sind β-Sitosterin, Stigmasterin, Campesterin unl β-Sitostanol. Im Kiefernholz sind 0,04 bis 0,08 %, im Douglasienholz 0,12 % P. enthalten. Das Mengenverhältnis β-Sitosterin : β-Sitostanol : Campesterin schwankt in den einzelnen Nadelholzarten zwischen 3,8 bis 7,3 : 1,1 bis 2,3 : 1,1 bis 3,0. Stigmasterin kommt in den Sterinen von Chamaecyparis-Arten vor.
Aus Kiefernholzaufschluß erhältliches Tallöl enthält 2,5 bis 4 % P. (davon 1 bis 3 % β-Sitosterin), das Tallpech – der Rückstand aus der Tallöldestillation sogar 5 bis 6 %. Es wurden technische Verfahren zur Rohsterin- und β-Sitosteringewinnung aus Tallöl entwickelt. P., insbesondere das β-Sitosterin, werden in der Pharmazie zur Vorbeugung von Arteriosklerose und als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Sexualhormonen, empfängnisverhütenden Mitteln (Kontrazeptiva) und Nebennierenhormonen eingesetzt.
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