Lexikon der Chemie: Pigmente
Pigmente, in Lösungs- oder Bindemitteln unlösliche bzw. extrem schwer lösliche Farbstoffe. Die wichtigsten Eigenschaften sind bei Weißpigmenten das Aufhell- und Deckvermögen, für Schwarz-, Grau- und Buntpigmente das Färbe- und Deckvermögen. Nach ihrer Herkunft und chem. Natur werden die P. eingeteilt in anorganische und organische P.
1) Anorganische P. a) Natürliche anorganische P. oder Erdpigmente (fälschlich Erdfarben genannt) werden durch Schlämmen, Trocknen und Mahlen farbiger Erden und Minerale gewonnen, z. B. Ocker, Umbra und Schieferschwarz. b) Künstliche anorganische P. oder Mineralpigmente (fälschlich Mineralfarben genannt) werden durch Fällen und Glühen anorganischer Grundstoffe gewonnen, z. B. Bleiweiß, Chromgelb, Mennige, Lithopone, Eisenoxidgelb, Zinkweiß, Titanweiß, Ultramarin und Cobaltblau. c) Metallische P., auch Bronzen genannt, werden gewonnen durch Zerkleinern sehr dünner Metallfolien, z. B. Aluminium, Messing und Gold.
2) Organische P. a) Natürliche organische P. können pflanzlicher und tierischer Herkunft sein (z. B. Krapp, Karmin). b) Synthetische organische P. Nach dem chem. Aufbau unterscheidet man in Analogie zu den Farbstoffen zwischen Azopigmenten (z. B. Pigmentscharlach 3B), Dioxazinpigmenten (z. B. Siriuslichtblau), Phthalocyaninpigmenten, Triarylmethanpigmenten u. a. Eine besondere Form der P. stellen die Farblacke dar. Die Bezeichnung Pigmentfarbstoffe ist unexakt und sollte nicht verwendet werden.
Die P. werden einem zu färbenden Material mit oder ohne Bindemittel zugesetzt. Als Bindemittel für P. werden Leime, ungesättigte Öle, Lacke und Latex verwendet. Man benötigt P. zur Einfärbung von Fußbodenbelägen, Kunststoffartikeln, Folien und zur Herstellung von Farbanstrichstoffen (Leim-, Lack- und Latexfarben).
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