Lexikon der Chemie: Plasmide
Plasmide, kleine (1,5-300 Kilobasen lang), extrachromosomale, meist zirkuläre, hochverdrillte (engl. supercoiled) und selbständig replizierende DNA-Moleküle, die in vielen Bakterien und einigen Eukaryonten (Mitochondrien) vorkommen. In Ausnahmefällen existieren auch einzelsträngige oder lineare P. In Prokaryoten tragen sie häufig Resistenzgene für Antibiotika oder Schwermetalle (Resistenz-P.), aber auch Gene, die für Enzyme seltener Stoffwechselwege codieren (z. B. für den Abbau aliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoffe). Durch konjugative Prozesse können P. zwischen Bakterien ausgetauscht werden. In der Gentechnik haben P. eine große Bedeutung für die Konstruktion von Vektoren zur Übertragung von Fremd-DNA auf Wirtszellen gewonnen.
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