Lexikon der Chemie: Plastik-Sprengstoffe
Plastik-Sprengstoffe, plastisch verformbare, knetbare, haftende Sprengstoffe, die durch Initialzündung zur Detonation gebracht werden. P. bestehen aus einem oder mehreren Sprengstoffen, und zwar Dynamiten, 2,4,6-Trinitrotoluol (Trotyl), Pentaerythrittetranitrat (Pentrit) und vorwiegend 1,3,5-Trinitro-1,3,5-triazacyclohexan (Hexogen), denen Vaseline, Gummilösung oder ein hochviskoses Öl zugesetzt ist, wodurch der pulverförmige Sprengstoff plastisch wird. Die Brisanz der P. ist im Vergleich zu reinen Sprengstoffen etwas geringer. Die Auslösung der Explosion erfolgt durch eine Sprengkapsel, die mit einer Zündschnur am Verwendungsort in die Sprengmasse eingedrückt wird.
Die Besonderheit der P. besteht darin, daß die verwendeten reinen empfindlichen Sprengstoffe beim Übergang in den plastischen Zustand weitgehend unempfindlich gegen Temperaturschwankungen, Schlag, Reibung und Feuchtigkeit werden; P. lassen sich demzufolge bequem und unauffällig transportieren, z. B. auf dem bloßen Körper unter der Kleidung. Am Verwendungsort können sie als Wurfgeschosse geformt, in Hohlräume gedrückt oder wie Kaugummi an dem betreffenden Objekt befestigt werden. P. werden daher oft bei Terrorakten verwendet (Plastikbombe).
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