Lexikon der Chemie: platinorganische Verbindungen
platinorganische Verbindungen, Organoplatinverbindungen, zur Gruppe der elementorganischen Verbindungen gehörende Platinalkyl- und -arylderivate sowie Platinkomplexe mit π-bindenden Liganden. Binäre, neutrale p. V. des Typs PtRn (n = 2, 4) existieren nicht als solche, sondern nur in Form von Addukten mit Donoren, wie z. B. in den Platinaten (II, IV) [PtMen]2- (n = 4, 6) oder den Phosphankomplexen [PtR2(PR'3)2] (R, R' = Alkyl, Aryl). Durch besondere Stabilität und tetramere Strukturen sind Trimethylplatin(IV)-halogenide, [(CH3)3PtX]4, gekennzeichnet. P. V. können allgemein durch Reaktion von Platinhalogeniden mit lithiumorganischen Verbindungen oder Grignard-Verbindungen hergestellt werden. Ein wichtiger Vertreter von p. V. mit π-bindenden Liganden ist der 1827 durch C. W. Zeise als erster Olefinkomplex entdeckte Platin(II)-Komplex K[PtCl3(C2H4)]·H2O (Zeisesches Salz), der, präparativ günstig durch Umsetzung von K2[PtCl4] mit Ethanol zugänglich, durch eine Pt-Ethen-π-Wechselwirkung mit senkrechter Orientierung der Ethen-C=C-Achse zu der vom Metall ausgehenden Bindung geprägt ist.
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