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Lexikon der Chemie: Polyethylenglycolterephthalat

Polyethylenglycolterephthalat, Abk. PETP, --[OOC- C6H4-COO-CH2-CH2-]n, ein linearer Polyester, der durch Umsetzung von Terephthalsäure mit Ethylenoxid oder Umesterung von Dimethylterephthalat mit Ethylenglycol und anschließende Polykondensation hergestellt wird.





Polyethylenglycolterephthalat. Abb.: Kontinuierliches Herstellungsverfahren.

Eigenschaften. P. ist eine feste Substanz mit einem Schmelzpunkt von etwa 260 °C; es hat eine Dichte von 1,38 bis 1,41 g cm-3.

Herstellung. Die Umesterung von Dimethylterephthalat mit Ethylenglycol erfolgt in zwei Stufen. Beim diskontinuierlichen Verfahren wird das aufgeschmolzene Dimethylterephthalat mit Ethylenglycol in einem Rührreaktor bei etwa 100 °C in Gegenwart von Katalysatoren (Alkoholate oder Acetate des Zinks, Magnesiums, Lithiums u. a.) zu einem Polyestervorkondensat umgesetzt. Das entstehende Methanol und das überschüssige Ethylenglycol werden abdestilliert. In der zweiten Stufe wird das Polyestervorkondensat bei einer Temperatur von 250 bis 280 °C unter Vakuum zum P. polykondensiert. Als Kettenbrecher wird eine monofunktionelle Carbonsäure (z. B. Benzoesäure) zugegeben. Beim kontinuierlichen Verfahren (Abb.) erfolgt die Umesterung des Dimethylterephthalats zum Diglycolterephthalat in einer Kolonne, wobei das Methanol über Kopf abdestilliert. Anschließend wird das überschüssige Ethylenglycol unter Vakuum in einem Dünnschichtverdampfer abgetrieben. Das ethylenglycolfreie Vorkondensat wird im Schneckenverdampfer bei etwa 280 °C unter Vakuum polykondensiert. Ein sehr reines P. kann durch Umsetzung von Terephthalsäure mit Ethylenoxid zu Diethylenglycolterephthalat erhalten werden, das in einer zweiten Stufe zu P. polykondensiert wird.

Verwendung. Das Hauptanwendungsgebiet von P. ist der textile Bereich (Polyesterfasern), Folien aus P. sind wegen ihrer hohen Transparenz als Filmgrundlage einsetzbar. Hochviskose Typen von P. werden als Konstruktionswerkstoff im Maschinen- und Gerätebau eingesetzt.

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