Lexikon der Chemie: Polyvinylacetat
Polyvinylacetat, Abk. PVAC, ein glasklarer, spröder, licht- und wärmebeständiger Thermoplast;
D. 1,16 bis 1,18 g cm-3. P. ist leicht löslich in niederen Alkoholen, Estern, Ketonen und Chlorkohlenwasserstoffen. Der Erweichungspunkt ist stark von der relativen Molekülmasse abhängig und kann bis auf 180 °C gesteigert werden. Man erhält P. vor allem durch Suspensionspolymerisation von Vinylacetat in Gegenwart von Wasserstoffperoxid oder organischen Peroxiden als Katalysator und Polyvinylalkohol als Suspensionsstabilisator. Aufgrund seiner geringen mechanischen Festigkeit kann P. nicht als Konstruktionswerkstoff verwendet werden. Seine Bedeutung liegt auf dem Lacksektor und in der Klebetechnik. Reines P. wird als Schmelzkleber verwendet, und Emulsionen von P. mit Polyvinylalkoholzusatz sind als Holzleime für Sperrholz u. a. im Gebrauch. Lösungen von P. mit geringem Weichmacherzusatz dienen in vielen Fällen in Verbindung mit Cellulosenitrat als Klebemittel für Papiere, Pappen, Leder u. a. In der Anstrichtechnik wird P. als Lackrohstoff für Spritze- und Tauchlacke eingesetzt. P. ist gut verträglich mit anderen Lackrohstoffen, wie Cellulosenitrat, Chlorkautschuk und Phenolharzen, und bildet einen elastischen, gut haftenden, lichtechten und glasklaren Lackfilm. Wäßrige Emulsionen aus P. dienen in Verbindung mit Farbpigmenten und Füllstoffen als Emulsionsanstrichfarben für Holz, Mauerwerk und Verputz, als Kitte und als Spachtelmassen, die zum Grundieren als fugenloser Kunststoffbelag für poröse Materialien viel benutzt werden. Für die Kaugummiherstellung ist ein P. mit niedrigem Polymerisationsgrad geeignet.
Copolymerisate aus Vinylacetat und Vinylchlorid werden als Klebemittel und Lackrohstoffe verwendet.
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