Lexikon der Chemie: Prolactin
Prolactin, Abk. PRL, luteotropes Hormon, Abk. LTH, lactogenes Hormon, Lactotropin, ein aus einer Polypeptidkette bestehendes Hormon des Hypophysenvorderlappens. P. enthält 198 Aminosäurebausteine und drei intrachenare Disulfidbindungen. Aus Rinder- und Schafshypophysen kann P. relativ einfach isoliert werden. Erst 1973 konnte das menschliche P. als ein vom Somatotropin unterschiedliches Hormon identifiziert werden. Die Bildung im Hypophysenvorderlappen erfolgt durch die Wechselbeziehung zwischen den Hypothalamushormonen Prolactoliberin und Prolactostatin. P. stimuliert die Milchsekretion der Brustdrüse und regt die Produktion der Gestagene an. Die Wirkung bei männlichen Individuen ist noch unklar. Während der Schwangerschaft und der Stillperiode wird P. verstärkt gebildet. Außerdem wirkt P. wachstumsfördernd, beeinflußt den Pigmentstoffwechsel und die Osmoregulation und löst bei verschiedenen Tieren Brutinstinkte aus. Der biologische Effekt wird in den Erfolgsorganen über die Adenylatcyclase vermittelt. Mit dem Prä-Prolactin wurde 1977 die Prohormonform aufgefunden.
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