Lexikon der Chemie: Protactiniumverbindungen
Protactiniumverbindungen, Verbindungen, in denen Protactinium überwiegend in den Oxidationsstufen +5 und +4 auftritt. Protactinium(V)-Verbindungen neigen stark zur Hydrolyse, sind daher nur schwer in Lösung zu halten. Bei der Einwirkung von Wasserstoff auf Protactinium bei 250 bis 300 °C entsteht schwarzes, kubisch kristallisierendes Protactiniumhydrid, PaH3. Protactinium(V)-oxid, Pa2O5, ist eine weiße, basisch reagierende Verbindung, die durch Erhitzen von Protactinium an der Luft auf 500 bis 1000 °C entsteht. Reduktion von Pa2O5 mit Wasserstoff führt zu Protactinium(IV)-oxid, PaO2, schwarzen, kubischen Kristallen. Durch Reaktion von Pa2O5 mit Flußsäure erhält man nach Einengen der Lösung Protactinium(V)-fluorid als Dihydrat, PaF5 ·2 H2O. Protactinium(V)-chlorid, PaCl5, bildet blaßgelbe, durchsichtige, glänzende, leicht hydrolysierbare Nadeln. Die leicht sublimierbare Verbindung entsteht beim Erhitzen von Pa2O5 im Phosgenstrom bei 550 °C. Dabei entsteht als Nebenprodukt Protactiniumoxidtrichlorid, PaOCl3. Durch Reduktion von PaCl5 mit Wasserstoff bei 600 °C erhält man gelbgrünes Protactinium(IV)-chlorid, PaCl4.
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