Lexikon der Chemie: Puromycin
Puromycin, 6-Dimethylamino-9-[3-(p-methoxy-L-β-phenylalanylamino)-3-desoxy-β-D-ribofuranosyl]purin, ein Nucleosidantibiotikum, das von Streptomyces alboniger produziert wird. Es bildete farblose Kristalle; F. 175 bis 177 °C, [α]D2 -11° (Ethanol), die in Wasser bei schwach saurem pH-Wert sowie in Ethanol löslich sind. P. ist stark wirksam gegen grampositive Bakterien, während gramnegative Bakterien nur schwach gehemmt werden.
Für den Einsatz am Menschen ist P. zu toxisch. P. ist ein am Basen- und Zuckeranteil modifiziertes Analogon der endständigen Nucleosideinheit (CCA-Ende) einer Aminoacyl-tRNA. Es bildet bei der ribosomalen Proteinsynthese (Translation) eine Peptidbindung mit der COOH-Gruppe einer an Peptidyl-tRNA gekoppelten und so am Ribosom gebundenen Aminosäure. Die wachsende Polypeptidkette wird daraufhin vom Ribosom abgelöst, weil P. – im Gegensatz zur üblichen Struktur der tRNA – keine zusätzliche Bindung am Ribosom eingehen kann.
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