Lexikon der Chemie: Putrescin
Putrescin, Tetramethylendiamin, 1,4-Diaminobutan, H2N-(CH2)4-NH2, ein biogenes Diamin, das durch bakterielle Decarboxylierung von Ornithin entsteht. P. ist eine farblose, kristalline Verbindung mit unangenehmem Geruch, F. 27-28 °C, Kp. 158-159 °C., nD20 1,4969, D. 0,867 g cm-3, die in Wasser und Alkohol leicht, in Ether schwer löslich ist. P. wurde 1883 von Brieger in faulenden Eiweißstoffen gefunden (lat. putrescere ›verfaulen‹). Es zeigt die typischen Reaktionen der primären Amine, reagiert stark basisch und bildet mit Säuren beständige Salze. Bei Krebs ist die Ausscheidungsrate von P. im Harn erhöht. Andererseits wird P. durch Verknüpfung mit Cytostatika zur Herstellung selektiv wirkender Cytostatika eingesetzt. Es dient als Zwischenprodukt zur Herstellung von Polykondensations- und Polyadditionsprodukten, Mischpolymerisaten, Pharmazeutika sowie Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln. Vom P. leiten sich Spermin und Spermidin ab.
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