Lexikon der Chemie: Pyrazol
Pyrazol, 1,2-Diazol, pyridinähnlich riechende, farblose Kristalle; F. 70 °C, Kp. 186 bis 188 °C. Es ist in Wasser, Alkohol und Ether leicht löslich. P. ist
schwach basisch und hat einen ausgeprägten aromatischen Charakter. Gegenüber Säuren und Oxidationsmitteln ist es sehr beständig. Durch Reduktion von P. entsteht Pyrazolin, durch vollständige Hydrierung Pyrazolidin. Infolge intermolekularer Wasserstoffbrückenbindungen liegt P. dimer vor. Man stellt P. durch Kondensation von Hydrazin mit Propargylaldehydacetal oder durch Addition von Diazomethan an Acetylen dar. Als erstes natürlich vorkommendes Pyrazolderivat wurde die Aminosäure Pyrazolalanin aus den Samen der Wassermelone isoliert. Weiterhin ist P. der Grundkörper einer Reihe antipyretisch und antirheumatisch wirkender Heilmittel. Derivate des P. dienen als Kupplungskomponente für die Herstellung von Azofarbstoffen.
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