Lexikon der Chemie: Raffinerie
Raffinerie, ein Werk zur Verarbeitung von Erdöl (Erdölverarbeitung). Durch Kombination von physikalischen und chem. Prozessen wird das Erdöl in Zwischen- oder Finalerzeugnisse umgewandelt. Die wichtigsten Prozeßstufen einer R. sind a) die atmosphärische Destillation des Rohöls, b) die Vakuumdestillation des atmosphärischen Rückstandes, c) die katalytische Reformierung, d) die Hydroraffination von Einsatz- und Finalprodukten, e) das katalytische Cracken und die destillative Aufarbeitung der jeweiligen Produkte. Diese Raffinerieprozesse werden in geeigneter Weise miteinander kombiniert, um Aufkommen und Bedarf von Erdölfraktionen in Übereinstimmung zu bringen. So unterscheidet man zwischen einer Heizöl-R. (Hydroskimming-R., "Kohlenwasserstoff-Molkerei") und einer R. mit hohen Benzinausbeuten.
Eine Heizöl-R. benötigt lediglich eine atmosphärische Destillation, eine katalytische Reformierung sowie die dazu gehörenden Nebenprozesse. Wird dagegen eine hohe Benzinausbeute angestrebt, so sind weitere Raffinerieprozesse (z. B. katalytisches und thermisches Cracken, Vakuumdestillation und Hydroraffination) erforderlich.
In den letzten Jahren hat sich die chemische R. herausgebildet. Zielprodukt sind nicht nur Heizöle und Kraftstoffe, sondern petrochem. Primärchemikalien, wie Olefine, Diolefine, Aromaten, Methanol und Ammoniak.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.