Lexikon der Chemie: Raschig-Verfahren
Raschig-Verfahren, 1) ein Verfahren zur Herstellung von Phenol aus Benzol in zwei Stufen. In der ersten Stufe wird in Gegenwart von aktivem Aluminiumhydroxid und Kupfersalzen als Katalysatoren Benzol bei 250 °C mit Salzsäure und Luft zu Chlorbenzol umgesetzt: C6H6 + HCl + 1/2 O2 → C6H5Cl + H2O. Die Reaktion der ersten Stufe ist stark exotherm, daher muß für eine gute Wärmeabführung gesorgt werden. In der zweiten Stufe wird das Chlorbenzol unter Verwendung von Kupferverbindungen als Katalysatoren bei 480 °C zu Phenol und Salzsäure verseift: C6H5Cl + H2O → C6H5OH + HCl.
Ein besonderer Vorteil des R. ist, daß die Salzsäure zu 97 % zurückgewonnen werden kann. Nachteilig ist die große Aggressivität der feuchten Salzsäure, die, verstärkt durch die Gegenwart von Chlorbenzol und Phenol, sogar Spezialstähle angreift.
2) ein Verfahren zur Herstellung von Hydrazin.
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