Lexikon der Chemie: rekombinante Proteine
rekombinante Proteine, Proteine, die als Ergebnis gentechnischer Manipulationen von Mikroorganismen oder Zellen höherer Organismen synthetisiert werden (Rekombination). Nach der Übertragung von Fremd-Genen auf Wirtszellen und der Optimierung der Expression dieser Gene lassen sich r. P. in hoher Quantität und Qualität isolieren. Durch die Kupplung der Fremd-Gene mit Signalsequenzen kann man erreichen, daß r. P. als Exoproteine aus der Zelle ausgeschleust werden, wodurch aufwendige Zellaufschlußverfahren entfallen und der Aufwand der Proteinreinigung beträchtlich verringert wird. Zur Erhöhung der Ausbeute und zur Stabilisierung werden r. P. auch als Fusionsproteine mit zelleigenen Proteinen (z. B. β-Galactosidase von E. coli) gekoppelt synthetisiert. Die Zahl kommerziell angebotener rDNA-Produkte für einen Einsatz in der Humanmedizin (z. B. gentechnisch erzeugtes Humaninsulin, Erythropoeitin, Interleukine und Interferone) aber auch Industrie (z. B. α-Amylase) ist in den letzten Jahren gestiegen.
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