Lexikon der Chemie: Resistenz
Resistenz, (lat. resistere, ›stehenbleiben, Widerstand leisten, sich widersetzen‹), im chemisch-technischen Sinne die Widerstandsfähigkeit von Materialien gegenüber chemisch-physikalischen Angriffen (z. B. kälteresistent, UV-resistent, lösungsmittelresistent). Im biologischen Sinne versteht man die Widerstandsfähigkeit von Organismen gegen chemische Wirkstoffe oder auch gegen Pilze, Bakterien, Viren oder andere biologisch aktive Erreger. Durch Züchtung oder gentechnische Methoden können Resistenzfaktoren eingebracht werden, die eine gewünschte Widerstandsfähigkeit in Organismen erzeugen. Eine weitere Verwendung besteht mit der Einführung von Resistenzgenen zur herbiziden Entgiftung bei Kulturpflanzen, wodurch der gezielte Einsatz von umweltverträglicheren Herbiziden möglich ist, beispielsweise Glyphosate oder Glufosinate.
Andererseits kann sich durch Resistenzbildung auch eine unerwünschte Unempfindlichkeit gegenüber Wirkstoffen herausbilden. Ursachen sind neben Gewöhnung und Selektion Mutationen im Wirkort. In diesem Fall spricht man beispielsweise von Antibiotikaresistenz, DDT-Resistenz usw. Damit verbunden ist ein Wirkungsverlust der jeweiligen Wirkstoffe. Erstreckt sich die R. auch gegen chemisch ähnliche Wirkstoffe, die am gleichen Wirkort binden und mithin den gleichen molekularen Wirkmechanismus besitzen, spricht man von Kreuzresistenz.
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