Lexikon der Chemie: Resorcin
Resorcin, 1,3-Dihydroxybenzol, ein zweiwertiges Phenol. R. bildet farb- und geruchlose Kristalle; F. 110 °C, Kp. 281,4 °C. Es ist in Wasser, Ethanol und Ether leicht löslich, die reduzierende Wirkung auf ammoniakalische Silbernitratlösung ist im Unterschied zu Brenzcatechin und Hydrochinon wesentlich schwächer.
R. gibt mit Eisen(III)-chlorid in verd. Lösung eine tiefviolette Farbreaktion. R. ist in größerer Konzentration giftig; in verd. Lösungen wirkt es antiseptisch und wird in der Dermatologie verwendet. Besonders leicht wird R. hydriert, wobei Dihydroresorcin (Cyclohexan-1,3-dion) entsteht. Die Addition von 2 H-Atomen erfolgt schon mit Natriumamalgam in Wasser. Man gewinnt R. meist durch Alkalischmelze von Benzol-1,3-disulfonsäure. Es ist Ausgangsprodukt für Phenoplaste und Farbstoffe, insbesondere Triphenylmethanfarbstoffe. Durch Nitrierung wird Styphninsäure (2,4,6-Trinitroresorcin) gewonnen (F. 175 °C), die ähnlich wie Pikrinsäure mit organischen Basen reagiert und gut kristallisierende Styphnate bildet.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.