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Lexikon der Chemie: Rhodium

Rhodium, Symbol Rh, chem. Element aus der VIII. Nebengruppe des Periodensystems, der Untergruppe der leichten Platinmetalle zugehöriges Edelmetall, Reinelement; Z 45, Atommasse 102,9055, Wertigkeit meist III, seltener I, IV, V, VI, 0, -I, D. 12,41 g cm-3, Härte nach Mohs 6, F. 1960 °C, Kp. 3670 °C, elektrische Leitfähigkeit 23,1 Sm/mm2, Standardelektrodenpotential (Rh/Rh2+) + 0,6 V. R. wurde nach der rosaroten (griech. rhodeos) Farbe vieler seiner Verbindungen benannt.

Eigenschaften. R. ist ein silberweißes, regulär mit flächenzentriertem Gitter kristallisierendes, im elektrischen Lichtbogen destillierbares Metall. Durch hohe chem. Beständigkeit gekennzeichnet, wird R. in kompakter Form von Säuren, selbst Königswasser, nicht angegriffen. Bei Rotglut wird es durch Luftsauerstoff zu Rhodium(III)-oxid Rh2O3, durch Chlor zu Rhodium(III)-chlorid RhCl3 oxidiert. Schmelzendes Kaliumhydrogensulfat löst R. unter Bildung von Kaliumrhodiumalaun KRh(SO4)3·12 H2O. Auch Alkalihydroxid- und Alkalinitratschmelzen sind günstige Aufschlußmittel für R, das dabei in Rh2O3 übergeht. Durch Reduktion seiner Salze erhaltenes feinverteiltes R. (Rhodiumschwarz) ist reaktiver als das kompakte Metall und läßt sich durch Schwefelsäure oder Königswasser in Rhodium(III)-sulfat Rh2(SO4)3 bzw. -chlorid RhCl3 überführen.

Analytisches. Insbesondere werden die Schwerlöslichkeit der Rhodium(III)-Komplexe (NH4)3, [RhCl6] und [Rh(NH3)5Cl]Cl2 sowie charakteristische Reaktionen mit Thioamid und Natriumdiethyl-dithiocarbamal genutzt.

Vorkommen undGewinnung. R. ist als sehr seltenes Element am Aufbau der Erdkruste mit etwa 10-7 % beteiligt. R. kommt stets vergesellschaftet mit den anderen Platinmetallen vor und zählt auch unter diesen zu den seltensten Vertretern. Im Ergebnis der langwierigen Trennoperationen, die zur technischen Aufbereitung platinmetallführender Erze dienen, fällt R. schließlich als Ammonium-hexachlororhodat (NH4)3RhCl6 an, das mit Wasserstoff bei höheren Temperaturen zum Metall reduziert wird.

Verwendung. Wegen seiner Härte, verbunden mit gutem Reflexionsvermögen und chem. Beständigkeit wird R. vielfach zur Herstellung von Rhodiumdeckschichten auf Metallteilen, z. B. Silber- und Schmuckwaren, Kontakte, Silberspiegel, Reflektoren, Ohren- und Augenspiegel sowie Spinndüsen für Glasfaser und -wolle verwendet. Das Aufbringen der dünnen Rhodiumschichten auf galvanischem Wege wird auch als Rhodinieren bezeichnet. Vielfältig genutzt werden Platin-Rhodium-Legierungen (Platinlegierungen). Auch Titanlegierungen wird R. zulegiert.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
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Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
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Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
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Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
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Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
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Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
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