Lexikon der Chemie: RNA-Polymerasen
RNA-Polymerasen, Transcriptase, Nucleosid-Triphosphat: RNA Nucleotidyltransferase, eine Gruppe von Enzymen, die RNA mit DNA als Matrize synthetisieren (DNA-abhängige RNA-P.). RNA-abhängige RNA-P. kommen nur in RNA-Viren vor.
DNA-abhängige RNA-P. sind an der Transcription aller pro- und eukaryotischen Gene beteiligt. Die Bindung der Enzyme erfolgt an spezifische Sequenzen innerhalb der DNA (Promotor-Region) und erfordert ein spezifisches Polypeptid (σ-Faktor). Die DNA wird während des Transcriptionsvorganges partiell entspiralisiert. Die RNA-Synthese wird durch spezifische Terminationssequenzen, gegebenenfalls unter Mitwirkung spezifischer Terminationsproteine (ρ-Faktor), beendet.
Die DNA-abhängige RNA-P. aus Escherichia coli ist ein Multienzymkomplex (Mr 450000), der aus 2 α-Untereinheiten (Mr 37000) unbekannter Funktion, einer β-Untereinheit (Mr 151000), die für die Knüpfung der Phosphodiester-Bindungen verantwortlich ist, einer die DNA-Matrize bindenden β'-Untereinheit (Mr 155000) und der σ-Untereinheit (Mr 50000), die die Promotorregion erkennt, besteht.
Eukaryotische Zellen enthalten mehrere DNA-abhängige RNA-P. (z. B. für die Synthese der mRNA, tRNA und rRNA bzw. ihrer Vorläufer) und sind ebenfalls aus mehreren Polypeptidketten aufgebaut.
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