Lexikon der Chemie: Sauerstofffluoride
Sauerstofffluoride. Sauerstoffdifluorid, OF2 farbloses, sehr giftiges Gas, das die Atmungsorgane stark angreift und bei -145,3 °C zu einer gelben Flüssigkeit kondensiert werden kann; D.-183 1,719 g cm-3, F. -223,8 °C. Das F2O-Molekül weist eine gewinkelte Struktur (
FOF 103,7°) auf, die F-O-Abstände betragen 140,5 pm. F2O ist in Wasser etwas löslich, die wäßrige Lösung zeigt keine sauren, wohl aber, z. B. gegenüber Halogenwasserstoffen HX, oxidierende Eigenschaften: F2O + 4 HX → 2 X2 + H2O + 2 HF. Man erhält F2O durch Einleiten von Fluor in etwa 0,5 M Alkalihydroxidlösungen: 2 F2 + 2 OH- → F2O + 2 F- + H2O.
Disauerstoffdifluorid, O2F2, nur bei tiefen Temperaturen beständige, gelbe Verbindung; D.-183 1,736 g cm-3, F. -163,5 °C, Kp. (extrapoliert) -57 °C (Z.). Das F2O2-Molekül ist ein starkes Fluorierungs- und Oxidationsmittel. F2O2 entsteht bei Einwirkung einer Hochspannungsglimmentladung auf ein äquimolares F2/O2-Gemisch bei stark vermindertem Druck. Mit Fluoridakzeptoren, wie Bortrifluorid, reagiert O2F2 unter Bildung von Dioxygenylsalzen: O2F2 + BF3 → [O2] [BF4] + 1/2 F2 .
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