Lexikon der Chemie: Sauerstoffmetallurgie
Sauerstoffmetallurgie, zusammenfassende Bezeichnung für alle metallurgischen Reaktionen unter Verwendung von sauerstoffangereicherter Luft oder von reinem Sauerstoff (z. B. im Hochofen, Konverter und Kupolofen zur Eisen- und Stahlerzeugung). Reiner Sauerstoff wird zum Frischen eingesetzt, d. h. zur Entfernung unerwünschter Komponenten aus dem Roheisen (Sauerstofffrischen); dabei wird ein Sauerstoffstrahl auf die Badoberfläche geblasen oder in das Stahlbad eingeblasen (Sauerstoffaufblasverfahren, Siemens-Martin-Ofen, Elektroofen). Aus Qualitätsgründen wird für den Siemens-Martin-Prozeß und den Elektroofen-Prozeß eine Sauerstoffreinheit von > 99,5, für den Sauerstoffaufblasprozeß eine solche von > 99,9 % gefordert (Stahlerzeugung).
Mittels der S. läßt sich der Stahlschmelzprozeß wesentlich abkürzen; die Leistung der Schmelzaggregate und die Stahlqualität steigen.
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