Lexikon der Chemie: Schlackenfasern
Schlackenfasern, Hüttenwolle, Mineralwolle, aus Hüttenschlacken, die einen möglichst hohen Anteil an Siliciumdioxid enthalten sollen, erzeugte Faserstoffe. Trotz zunehmender Anwendung wird nur etwa 1 % der metallurgischen Schlacken zur Herstellung von S. genutzt.
Die Schlacke wird direkt aus dem in einem Kupolofen bei 1000 bis 1500 °C erhaltenen Schmelzfluß durch Blasverfahren mit einem Dampf- oder Preßluftstrahl von 0,8 bis 1,0 MPa oder nach Schleuderverfahren zu Fasern von 5 bis 20 mm Länge und 0,5 bis 15 µm Durchmesser verarbeitet. Hauptkomponenten der S. sind 30 bis 55 % Siliciumdioxid, 4 bis 20 % Aluminiumoxid, 25 bis 40 % Calciumoxid, 3 bis 16 % Magnesiumoxid und 1 bis 7 % Eisen(II)-oxid. S. weisen gegenüber Gesteinsfasern eine geringere chem. Beständigkeit auf, werden aber aufgrund ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit und ihrer Festigkeit lose oder in Form von Matten und Vliesen als Wärmedämm- oder Elektroisoliermaterial im Bauwesen, Maschinen- und Apparatebau sowie als Asbestersatz verwendet.
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