Lexikon der Chemie: Scillaglycoside
Scillaglycoside, herzwirksame Glycoside, die in der Meerzwiebel enthalten sind, deren Stammpflanze Urginea maritima ist. Man unterscheidet die weiße und die rote Varietät. Arzneilich wird die weiße Varietät verwendet bzw. verarbeitet. Hauptwirkstoff ist Scillaren A (0,06 %), das durch enzymatische Abspaltung von Glucose aus Glucoscillaren A gebildete wird. Durch weitere Abspaltung eines Glucoserestes entsteht Proscillaridin A, das Scillarenin3-α-L-rhamnosid.
Scillarenin gehört zur Bufadienolidreihe und ist das Aglykon dieser Verbindungen. Für Proscillaridin A beträgt die Resorptionsquote etwa 30 % und die Abklingquote etwa 50 %. Hauptinhaltsstoff der roten Varietät ist Scillirosid, das 3-β-D-Glucosid des Aglykons Scillirosidin. Die rote Meerzwiebel kann als Rattenvertilgungsmittel verwendet werden, da Scillirosid eine stark toxische Wirkung auf das Zentralnervensystem der Tiere ausübt.
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