Lexikon der Chemie: Sekundärstoffwechsel
Sekundärstoffwechsel, ein eigenständiger Bereich des Gesamtstoffwechsels, der in Ruhephasen oder unter Limitierung verstärkt wird. Der S. basiert auf einem genetischen Material, das wahrscheinlich durch Genduplikation aus dem des Grundstoffwechsels entstanden ist. Er knüpft häufig an den für das Zellwachstum und die Vermehrung essentiellen Primärstoffwechsel an.
Die Sekundärmetabolite werden ausgehend von Verbindungen des Grundstoffwechsels gebildet. Die meisten Reaktionen des S. werden durch spezifische Enzyme katalysiert. Sie ähneln den Enzymen des Grundstoffwechsels in vieler Hinsicht, d. h. sie katalysieren ähnliche Reaktionen, haben ähnliche Konstanten (z. B. hinsichtlich ihrer Affinität zu Substraten und Hemmstoffen) und zeigen ähnliche Regulationen. Enzyme, Vorstufen, Zwischen- und Endprodukte des S. sind kompartimentiert und werden innerhalb der Zellen kanalisiert, so daß die Enzyme des Primärstoffwechsels und S. aus unterschiedlichen Präkursorpools gespeist werden können. Spontane, d. h. nicht enzymkatalysierte Reaktionen spielen nur in wenigen Fällen, z. B. bei der Bildung spezieller hochmolekularer Sekundärmetabolite, wie Huminsäuren, Lignine und Melanine sowie bei verschiedenen Ringschlüssen eine Rolle.
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