Lexikon der Chemie: semipermeable Membran
semipermeable Membran, eine halbdurchlässige Wand, die von einer angrenzenden Mischung selektiv gewisse Komponenten, z. B. das Lösungsmittel, hindurchtreten läßt, während andere zurückgehalten werden. Der Stoffdurchtritt erfolgt so, daß sich die Komponente im Membranmaterial löst, zur anderen Seite diffundiert und dort wieder ausscheidet. Als s. M. dienen Folien synthetischer Hochpolymerer, tierische Häute, Pergament, Tonzellen mit Einlagerungen (z. B. Kupferhexacyanoferrat(II)) oder Zellmembranen. S. M. spielen z. B. bei der Osmose, der Dialyse und dem Donnan-Gleichgewicht eine wichtige Rolle. Bei Gasgemischen kann erhitztes Palladiumblech als s. M. für Wasserstoff zur Herstellung von hochreinem Wasserstoff genutzt werden. Daneben existieren Wände mit Porenstrukturen, die aufgrund eines Siebeffektes Moleküle unterschiedlicher Größe hindurchtreten lassen. Beispiele sind Membranen aus Celluloseacetat oder Folien mit definierten Poren, die durch den Beschuß mit schweren Atomkernen erzeugt wurden.
Ideale s. M. sind selten, da die verschiedenen Komponenten oft nur mit stark unterschiedlicher Geschwindigkeit die Membran durchdringen (Permeation).
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