Lexikon der Chemie: Silberchlorid
Silberchlorid, AgCl, weiße, unter Lichteinfluß sich schwarz verfärbende, kubische Kristalle, D. 5,56 g cm-3, F. 455 °C, Kp. 155 °C. S. ist in Wasser schwer löslich (LAgCl: 1,7·10-10). In Ammoniak, Natriumsulfat- und Alkalicyanidlösungen löst es sich leicht unter Komplexbildung ([Ag(NH3)2]+, [Ag(S2O3)2]3-, [Ag(CN)2]-). S. fällt als charakteristischer weißer, "käsiger" Niederschlag beim Versetzen einer Silbernitratlösung mit Chloridlösungen aus. Diese Fällungsreaktion dient in der Fällungsanalyse sowohl zum qualitativen Nachweis als auch zur quantitativen Bestimmung von Chlorid- und Silberionen (Argentometrie). Große praktische Bedeutung hat die Lichtempfindlichkeit von S.: S. färbt sich bei Lichteinwirkung unter Abscheidung von fein verteiltem Silber lila bis dunkelviolett. Bei kurzzeitiger Belichtung wird S. äußerlich nicht verändert, die gebildeten Silberkeime erleichtern jedoch die nachfolgende Reduktion im Entwicklungsprozeß des photographischen Materials. S. tritt in der Natur als Chlorargyrit (Hornsilber) auf.
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