Lexikon der Chemie: Solvatochromie
Solvatochromie, Veränderung der Lichtabsorption einer Substanz in Abhängigkeit vom Lösungsmittel. Man unterscheidet positive S., bei der die Lichtabsorption beim Übergang von unpolaren zu polaren Lösungsmitteln (z. B. in der Reihe Hexan – Chloroform – Aceton – Methanol – Wasser) nach größeren Wellenlängen verschoben wird, und negative S., bei der eine Verschiebung in die umgekehrte Richtung erfolgt. S. beruht darauf, daß der Grundzustand und/oder der Anregungszustand einer Substanz durch Wechselwirkung mit dem Lösungsmittel unterschiedlich beeinflußt werden, so daß sich ihr energetischer Abstand in Abhängigkeit vom Lösungsmittel ändert. Positive S. wird z. B. an Absorptionsbanden beobachtet, die auf π → π*-Übergängen beruhen (UV-VIS-Spektroskopie), negative S. für π → π*-Absorptionen. In letzterem wird das freie Elektronenpaar, das für die Lichtabsorption verantwortlich ist, durch Wechselwirkungen (H-Brükken) mit dem polaren Lösungsmittel beansprucht, so daß zu seiner Anregung ein erhöhter Energiebetrag notwendig ist (vgl. auch Bathochromie und charge-transfer-Übergang).
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.